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Das Auto winterfest machen!

"Winter Is Coming“ („Der Winter kommt/ naht“) – dieses Motto sollte nicht nur für die beliebte Fantasy-Serie Game of Thrones gelten, sondern auch als Motto für das Gebot der Autofahrer, den Wagen winterfest zu machen. Denn trotz aktuell milder Temperaturen kann es schnell gehen mit Frost und Glätte, Schnee und Eis.

Gekommen ist somit auch die Zeit für die Winterreifen oder für Ganzjahresreifen gemäß den Anforderungen des Gesetzgebers: Bei Herstellung der Reifen bis Ende 2017 ist noch das M+S-Symbol („Matsch und Schnee“) das maßgebende Zeichen (fahrbar jedoch nur bis 2024), danach hergestellte Reifen erfüllen nur noch mit dem  Alpine-Symbol die Anforderungen des Gesetzgebers an Winterreifen. Neben dem Reifenwechsel sollten jedoch auch kleinere Dinge beachtet werden, die nun ebenfalls für die „Winterfitness“ des eigenen Autos wichtig sind.

Tipps hierfür gibt die Webseite „Pannenfrei durch den Winter“ der Kampagne „Runter vom Gas“ – initiiert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie durch den Deutschen Verkehrssicherheitsrat. Und das Portal führt aus: Wer sein Fahrzeug auf die kalte Jahreszeit vorbereitet und im Winter einige wichtige Aspekte beachtet, vermeidet unangenehme und gefährliche Situationen aufgrund des liegen gebliebenen Fahrzeugs.

Eiskratzer und Handfeger: Die kleinen, wichtigen Helfer

So banal der Hinweis klingen mag, rechtzeitig einen Eiskratzer und einen Handfeger fürs Auto mitzuführen, kann Ärger mit der Polizei vermeiden. Denn stehen Autofahrer früh überraschend vor einer mit Eis oder Schnee bedeckten Scheibe, droht Ungemach. Ist doch verboten, nur ein kleines Guckloch freizukratzen und dann loszufahren. Wer sein Auto in Fahrt bringen will, tue dies nur bei einer wirklich freien Sicht. 

Fährt man jedoch, ohne die Scheibe vorher genügend von Eis und Schnee befreit zu haben, riskiert man zehn Euro Bußgeld und – wesentlich schlimmer – einen Unfall. Das gilt übrigens nicht nur für die Scheibe. Ein vor Fahrtantritt nicht von Schnee befreites Autodach kostet 25 Euro, zugeschneite Scheinwerfer mindestens 20 Euro. Und ein von Schnee bedeckte Kennzeichen kostet immerhin noch fünf Euro. Mit Blick auf das unnötige Risiko rücksichtsloser Autofahrer mögen diese Bußgelder gering wirken. Aber es droht zusätzlicher Unbill, wenn das Auto nicht genügend von Schnee und Eis befreit ist und es zu einem Unfall kommt.

Unfall ohne Sichtfreiheit: Versicherer kann Kaskoschutz ganz oder teilweise verweigern

Das führt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf seinem Verbraucherportal aus: Zwar würde die Kfz-Haftpflichtversicherung die Schäden von Dritten erstatten. Den Ersatz von Schäden am eigenen Fahrzeug könnten die Kaskoversicherer jedoch unter Umständen ganz oder teilweise verweigern. Das gilt auch, wenn nur mit einem Guckloch in der vereisten Scheibe losgefahren wurde. Wer seinen Kaskoschutz also nicht riskieren will, sollte zu Eiskratzer und Schneebesen greifen.

Lappen für Fahrassistenzsysteme

 

In Zeiten der Fahrerassistenzsysteme gilt das Problem von Eis und Schnee übrigens umso mehr. Denn das Portal „Runter vom Gas“ führt hierzu aus: Eis, Schneematsch und Schmutz könnten den Sensoren und Kameras zusetzen, die Systeme funktionieren dann nicht mehr richtig. Darum empfehlen die Verkehrsexperten, vor jeder Fahrt und auf längeren Touren auch zwischendurch Sensoren und Kameras gründlich mit einem sauberen Lappen zu reinigen.

Man achte auf den Frostschutz

 

Wichtig ist zudem gerade jetzt, da ein mildes Wetter noch zaghaft Botschaft gibt vom nahenden Winter, den Frostschutz zu überprüfen. Das trifft zum einen für Frostschutz im Scheibenwasser zu. Denn das Portal warnt: Ist der Frost dann da, gerät die Fahrt „schnell zum Blindflug“, wenn die Scheibenreinigungsanlage nicht funktioniert.

Unbedingt überprüfen sollte man aber außerdem den Frostschutz für die Kühlerflüssigkeit. Denn fehlender Kühlerfrostschutz könne das ganze Auto außer Betrieb setzen und großen Schaden anrichten. An vielen Tankstellen und in Kfz-Werkstätten gibt es hierfür Tester zu kaufen.

Hauptursache für Winter-Pannen: Die Batterie

 

Eine entladene und defekte Batterie sei Hauptursache für Pannen im Winter, warnen die Experten. Demnach sollte ein Starter- bzw. Überbrückungskabel mitgeführt werden. Wichtig ist außerdem, die Batterie auf ihre Leistungsfähigkeit zu prüfen und notfalls auszuwechseln – nimmt die Leistung einer Batterie doch mit der Zeit ab. Ein Warnzeichen sei, wenn der Anlasser schon bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt nur noch mühsam funktioniert.

Auch empfiehlt das Portal: Wer an seinem Parkplatz eine Steckdose hat, kann im Winter ein Ladeerhaltungsgerät an die Batterie klemmen – so bleibe der Stromspender auch bei arktischen Temperaturen fit. Hierbei könne auch eine Powerbank helfen, die man im Handschuhfach deponiert.

Kleine Tipps mit großer Wirkung: Man denke an die Pannen- und Staugefahr

Weitere Tipps, woran bei der winterlichen Fahrzeugausstattung zu denken ist, gibt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat in einer eigenen Pressemitteilung. Und auch diese Presseerklärung veranschaulicht: kleine und zunächst banal wirkende Hinweise können im Falle der Not sehr wichtig sein.

So sollte bei Anbruch einer Fahrt an warme Handschuhe und eine Decke gedacht werden. Wichtig ist insbesondere beim Befahren der Autobahn, sich die zum Teil sehr langen winterlichen Staus nach einem Unfall bewusst zu machen. Wer in einen solchen Stau gerät, sollte genug warme Kleidung dabei haben. Aber auch die Pannengefahr im Winter oder die Gefahr, bei winterlichen Straßenverhältnissen liegenzubleiben, macht winterliche Kleidung schnell wichtig.

Dass genügend winterliche Kleidung für Staus oder mögliche Pannen mitzuführen ist, bedeutet jedoch nicht, sich auch in dieser dicken Kleidung ans Steuer zu setzen. Denn der Verkehrssicherheitsrat führt auch aus: Mit dicken Winterjacken und klobigen Winterstiefeln ließe sich kaum sicher Auto fahren. Geht die Fahrt voran, empfiehlt sich demnach eher eine leichtere Kleidung. Erst, wenn der Wagen zum Stehen kommt, ist dann die wärmende Kleidung eine wichtige Hilfe in der Not.

Zudem sollte man im Winter mit gefülltem Kraftstofftank losfahren und auch stets einen gefüllten Ersatzkanister dabei haben. Denn dann geht auch bei längeren Staus der Sprit nicht aus. Auch kann das Mitführen eines Klappspatens helfen, bei hohem Schnee anzufahren. Und wichtig ist natürlich eine angepasste Fahrweise – kann der Bremsweg auf glatter Straße doch fünf Mal so lang sein wie auf trockenem Asphalt. Genügend Sicherheitsabstand zu anderen Fahrzeugen und eine reduzierte Geschwindigkeit sollten demnach auch eine Selbstverständlichkeit sein, sobald der Winter dann da ist.

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