Die Preisspirale treibt die Deutschen um. Mehr als zwei Drittel der Deutschen (67 Prozent) befürchten, dass alles immer teurer wird.
Seit über 30 Jahren lässt die R+V Versicherung untersuchen, wovor sich die Deutschen ängstigen. Der Versicherer zeichnet sich damit für die größte Langzeituntersuchung zu diesem Thema verantwortlich. In diesem Jahr fallen gleich mehrer Aspekte auf: Zum einen ist der Angstindex - der Durchschnitt aller abgefragten Ängste - um sechs Prozentpunkte gestiegen. Mit 42 Prozent erreicht er das höchste Niveau seit vier Jahren.
Auffällig ist auch die starke Zunahme der Inflationsangst. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie um 17 Prozentpunkte. Einen solch heftigen Anstieg verzeichnete die Langzeitstudie erst einmal: 1993. Damals schnellte die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten von 29 auf 57 Prozent. Die Sorge vor allgemeiner Teuerung belegte bereits 12mal den ersten Platz - häufiger als jede andere Sorge. Die Studienmacher zeigten sich überrascht davon, dass die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten im Westen Deutschlands mit 69 Prozent deutlich ausgeprägter ausfiel als im Osten (59 Prozent). Das war erstmals während der Erhebung der Fall.
Die 7 größten Ängste der Deutschen 2022
- Steigende Lebenshaltungskosten 67 Prozent
- Wohnen in Deutschland unbezahlbar 58 Prozent
- Schlechtere Wirtschaftslage 57 Prozent
- Steuererhöhungen/ Leistungskürzungen durch Corona
- Kosten für Steuerzahler durch EU-Schuldenkrise
- Naturkatastrophen /Wetterextreme 49 Prozent
- Weltweit autoritäre Herrscher immer mächtiger 47 Prozent
Über die Studie:
Seit 1992 befragt das R+V-Infocenter jährlich in persönlichen Interviews rund 2.400 Männer und Frauen der deutschsprachigen Wohnbevölkerung im Alter ab 14 Jahren nach ihren größten politischen, wirtschaftlichen, persönlichen und ökologischen Ängsten. Die repräsentative Umfrage findet immer im Sommer statt – dieses Mal lief sie vom 13. Juni bis 23. August 2022.