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Fast ein Viertel der Über-80-jährigen gilt als arm

Wie wichtig es ist, die Altersvorsorge mit Blick auf eine lange Lebenszeit zu planen, zeigen aktuelle Daten der Bundesregierung. Fast ein Viertel der Über-80-Jährigen in Deutschland lebt demnach in relativer Armut. Damit ist der Schnitt in dieser Bevölkerungsgruppe weit höher als in der Gesamtbevölkerung.

Kurz vor Weihnachten präsentiert die Bundesregierung Zahlen, die eher wenig festlich stimmen. Denn laut der Studie „Hohes Alter in Deutschland“, die vor wenigen Tagen vom Bundesseniorenministerium vorgestellt wurde, sind hochbetagte Seniorinnen und Senioren in Deutschland besonders von Armut bedroht.

Mehr als jeder fünfte Mensch über 80 Jahren (22,4 Prozent) in Deutschland ist demnach von Armut betroffen. Ein besonders hohes Risiko haben Frauen, wo der Anteil sogar noch um mehr als neun Prozentpunkte höher als bei den Männern liegt. Laut Studie leben 26,1 Prozent der hochaltrigen Frauen unter der Armutsgrenze, bei den Männern sind es 16,9 Prozent.

Hierbei handelt es sich jedoch um die sogenannte relative Armut, da sie sich am Einkommen der Gesamtbevölkerung bemisst. Als arm gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) besitzt: aktuell liegt dieser Wert bei 1.167 Euro netto im Monat. Dennoch ist der Anteil älterer Menschen höher als im Bevölkerungsschnitt, denn in der Gesamtbevölkerung gilt "nur" jeder Siebte (14,8 Prozent) als arm.

Altersvorsorge langfristig planen

Die Daten zeigen, dass es wichtig ist, die eigene Altersvorsorge mit Blick auf eine lange Lebenszeit zu planen. Wer in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, kann laut Daten des Statistischen Bundesamtes im Schnitt noch auf mehr als weitere acht Lebensjahre hoffen. Hohe Lebensalter sind keine Seltenheit mehr: Zum 31. Dezember 2020 gab es in Deutschland mehr als 2,5 Millionen Personen im Alter von 85 Jahren und älter. Tatsächlich zeigen auch Studien der Versicherungswirtschaft, dass Menschen ihre Lebenserwartung oft um viele Jahre unterschätzen.

Während zwar viele Ausgaben wegfallen: etwa für den Weg zur Arbeit, kommen zugleich auch neue hinzu. Und das sind Kosten, die viele Menschen gar nicht eingeplant haben. So muss zum Beispiel unter Umständen die Wohnung behindertengerecht umgebaut werden, wenn man nicht mehr so kann, wie man will. Auch viele Medikamente kosten Zuzahlung oder sind gar komplett kostenpflichtig.

Viele Seniorinnen und Senioren unterschätzen auch, dass die Mietzahlungen plötzlich nicht mehr so einfach zu stemmen sind, wenn man weniger Einkommen hat. Es mangelt in Deutschland grundsätzlich an altersgerechtem Wohnraum: Wer dann noch betagt umziehen muss, zahlt bei den explodierenden Mietpreisen schnell deutlich mehr. Pflegebedürftigkeit ist ohnehin eines der größten Armutsrisiken in Deutschland: auch für Angehörige der Betroffenen. Und selbst, wenn man eine eigene Immobilie besitzt, drohen extra Kosten: etwa für teure Reparaturen.

Umso wichtiger ist es, schon früh mit der Planung des Lebensherbstes anzufangen. Lebens- und Rentenversicherungen können zum Beispiel das Langlebigkeitsrisiko auffangen, denn viele Verträge sehen vor, dass die Rente bis zum Lebensende gezahlt wird. Aber auch private Plegezusatzpolicen sowie die betriebliche Altersvorsorge leisten einen wichtigen Beitrag für ein sorgenfreies Leben im Alter. Die Möglichkeiten der Vorsorge sind vielfältig, wobei die Risiken gut gestreut bzw. möglichst gering sein sollten. Hier schafft ein Beratungsgespräch Aufklärung!

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