Erst Hitze und schönster Sonnenschein, dann Starkregen und heftige Gewitter: Die Unwetter über Pfingsten haben den deutschen Versicherern rund 650 Millionen Euro Schaden verursacht. In Summe mussten 250.000 Schäden nur für das verlängerte Wochenende reguliert werden. Dies zeigt erneut, wie wichtig es ist, sich gegen derartige Gefahren abzusichern.
Für viele begann das Pfingstwochenende traumhaft: Strahlender Sonnenschein und Picknick-Wetter lockten die Menschen ins Freie. Doch die schönen Tage mündeten vielerorts in Hagel, Starkregen und heftige Gewitter.
Das mussten auch die Versicherer schmerzhaft merken: Erneut wurden sie mit Millionenschäden konfrontiert. So hätten alleine die Unwetter rund um Pfingsten fast 250.000 versicherte Schäden angerichtet, für die geschätzt 650 Millionen Euro gezahlt werden müssen, berichtet diese Woche der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Hagel, Starkregen, Blitzeinschläge
Diesmal mussten vor allem die Autoversicherer hohe Kosten erstatten. Mit 350 Millionen Euro entfiel rund die Hälfte der Gesamtsumme auf Kaskoschäden, berichtet der Versichererverband. Ursache war hierfür Jörn: ein Tief, das vom Allgäu über Oberbayern bis hin nach Sachsen zog. Es brachte teils golfballgroße Hagelkörner mit sich. So nahmen der Lack und die Scheiben von so manchem PKW Schaden.
Doch auch an Hausdächern, Fenstern und Fassaden wütete Jörn. Und damit nicht genug. Eine weitere Gewitterfront zog über Deutschland hinweg und suchte vor allem Niedersachsen und Hessen heim. Von Wetterexperten auf den Namen „Frank“ getauft, schickte das Tief ebenfalls Sturm, Hagel und Blitzeinschläge. Anschließend hatten Windböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg ereilt.
Infolge der Unwetter mussten nicht nur die Autoversicherer hohe Summen erstatten. Weitere 120.000 Schäden seien an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben gezählt worden. In vielen Städten liefen Keller voll. So waren allein durch Starkregen weitere 40 Millionen Euro an Schadensforderungen zu beklagen, Hausrat-, Industrie- und Wohngebäudeversicherer sprangen für weitere 260 Millionen Euro ein.
Schutz ist wichtig!
Für Sturmschäden zahlt in der Regel die Wohngebäudeversicherung, wenn der Wind mit mindestens Windstärke 8 um die Häuser blies: Aufschluss darüber geben die lokalen Wetterdienste. Für Schäden durch Starkregen reicht das hingegen nicht. Läuft der Keller voll, so muss in der Regel eine extra Elementarschadenversicherung bestehen, damit der Versicherer für die Kosten aufkommt. Sie ist als Zusatzbaustein in Wohngebäude-Policen oder eigenständiger Vertrag versicherbar. Hier gilt es zu bedenken: Starkregen tritt auch in Gebieten auf, die nicht direkt am Wasser liegen.