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Rentner haben mehr Geld im Portemonnaie

Es gibt mehr Geld für Rentner: Das ist die Botschaft, mit der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) heute vor die Fernsehkameras trat. Demnach werden über 20 Millionen deutsche Altersrentner ab 1. Juli 2019 mehr Geld auf dem Konto haben.

Über 20 Millionen deutsche Rentner erhalten ab 1. Juli höhere Altersbezüge. Das berichtet heute das Bundesarbeitsministerium. Während die Renten in Westdeutschland um 3,18 Prozent raufgesetzt werden, ist das Rentenplus im Osten noch deutlicher: hier werden die Ruhestands-Gelder sogar um 3,91 Prozent angehoben. Auch im Vorjahr stiegen sie deutlich.

„Auch in diesem Jahr profitieren die Rentnerinnen und Rentner von der guten Lage am Arbeitsmarkt und den Lohnsteigerungen der Vergangenheit in Form von besseren Renten", kommentiert Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. "Insgesamt zeigt sich: Die gesetzliche Rente bleibt die zentrale Säule der Alterssicherung in Deutschland.“

Zentrale Säule bedeutet freilich: Die Alterssicherung beruht noch auf weiteren Säulen. Die betriebliche und die private Altersvorsorge sind darüber hinaus wichtige Stützen, die für ein auskömmliches Alterseinkommen ins Auge gefasst werden sollten. Auch Freiberufler sollten das Thema Altersvorsorge nicht vernachlässigen: Viele haben gar keine oder nur eine ungenügende Absicherung für das Alter.

Die Rentensteigerung basiert auf der vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Lohnentwicklung nach den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR). Steigen die Löhne, so in der Regel auch die Renten.

Nicht nur positive Effekte

Die Sache hat aber auch einen Haken. 2019 werden voraussichtlich rund 48.000 Rentner erstmals steuerpflichtig, so berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der Grund ist: Durch die Rentenerhöhung überschreiten mehr Ruheständler den Steuerfreibetrag von derzeit 9.000 Euro (Alleinstehende) beziehungsweise 18.000 Euro (Ehepaare).

Hier sei daran erinnert, dass die zu versteuernde Rente schrittweise angehoben wird, abhängig vom Jahr des Renteneintritts. Wer vor 2005 erstmals Rente bezog, muss 50 Prozent versteuern, wer im Jahr 2019 in Rente geht, schon 78 Prozent. 2040 werden dann schließlich die vollen 100 Prozent Steuerpflicht auf Altersbezüge erreicht sein.

Wer nicht weiß, ob und in welchem Umfang er Steuern und Sozialabgaben auf die Rente zahlen muss, sollte sich die Hilfe eines Steuerberaters oder Lohnsteuerhilfevereins suchen. Denn diese können Tipps geben, wie man die Abgaben an den Fiskus senken kann, etwa aufgrund weiterer Kosten und Ausgaben.

Auch sollten die steigenden Renten nicht davon abhalten, zusätzlich privat vorzusorgen. Denn das Rentenniveau, also das Verhältnis von Durchschnittseinkommen vor Steuern und Altersrente, wird sich künftig weiter verschlechtern. Hier droht eine massive Lücke. Schon heute sind mehr als eine Million Rentner auf Grundsicherung im Alter angewiesen, weil das Geld zum Leben nicht reicht, Tendenz steigend. Rund 271.000 Senioren der Generation Ü65 bekommen zusätzlich Wohngeld, weil sie Probleme haben ihre Miete zu zahlen. Viele müssen in kleinere Wohnungen umziehen oder gar von einer Metropole auf das Land, weil dort die Mieten billiger sind. Hier sollte die Regel lauten: Vorsorgen ist besser als im Alter darben!

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